27.07.2021, von Patrick Tkocz

Doppelter Einsatz – Manchmal kommt alles anders

Am Freitag, den 23.07.2021 kam der Einsatzanruf: „Die Einsatzleitung in Euskirchen braucht dringend Strom, könnt ihr schnellstmöglich ein 50 kVA liefern?“ Darauf alarmierte unser Ortsbeauftragter Ernst-Georg Kartzig gegen 08:30 Uhr drei Einsatzkräfte, welche sich gegen 09:30 Uhr auf dem Weg nach Euskirchen machten. Noch auf dem Hinweg nach Euskirchen klingelte das Handy unserer Unterführerin Marie-Theres Baron, dort wurde ihr mitgeteilt, dass sie den Rückweg nach Datteln gar nicht antreten brauchen, denn es geht für weitere 5 Tage in den Hochwassereinsatz. So wurden kurzerhand Familienangehörige informiert, die so nett waren, die Einsatztaschen der drei Einsatzkräfte zu packen.

Alarmiert wurde ein ganzer Technischer Zug, welcher sich getrennt auf den Weg nach Herzogenrath machte. Einsatzstichwort: Unwetterwarnung, es müssen in kürzester Zeit 20.000 Sandsäcke bis Samstagmittag befüllt werden. Grund für diese Alarmierung war eine Unwetterwarnung des DWD. Für das Wochenende wurde wieder eine Unmenge an Regen vorhergesagt. Bis um 05:30 Uhr morgens befüllten unsere Einsatzkräfte die Sandsäcke gemeinsam mit den Ortsverbänden Wesel und Mülheim an der Ruhr. Wir bedanken uns hier für die gute Zusammenarbeit! Gegen 06:30 Uhr konnten unsere Einsatzkräfte in den wohlverdienten Feierabend, welcher nach einer langen Nacht auch dringend nötig war. Untergebracht waren wir in einer Sportturnhalle in Stolberg.

Am Samstag, gegen 13:30 Uhr wurde unser Ortverband mit einer Stärkemeldung von 1/3/18//22 in den Bereitstellungsraum Brühl gerufen. Gegen 17 Uhr erreichten wir den Bereitstellungsraum und konnten in Ruhe unsere Zimmer beziehen. Untergebracht waren wir die restlichen Tage in der Europagesamtschule in Brühl.

Bis Mittwoch, den 28.07.2021 haben die Einsatzkräfte aus Datteln zahlreiche Einsatzstellen im Raum Euskirchen abgearbeitet. Einsatzauftrag 1: Zusammen mit einer Fachgruppe Räumen wurde ein Teil des Flussbetts der Erft von Schutt, entwurzelten Bäumen und Treibgut befreit. Leider hat es in einem Stadtteil auch eine Brücke erwischt, welche in mehreren Einzelteilen in der Erft lagen. Während der eine Teil der Mannschaft einen Teil der Erft von Treibgut befreite, half der andere Teil der Mannschaft einem nahegelegenen Vereinsheim. Im Vereinsheim stand eine 10 cm hohe Schicht Schlamm. Kurzerhand verlegten unsere Einsatzkräfte eine 150 Meter lange Schlauchstrecke von der Erft bis zum Vereinsheim, um das Vereinsheim vom Schlamm zu befreien. Gemeinsam konnte das Vereinsheim in kurzer Zeit einigermaßen von Schlamm befreit werden.

Einsatzauftrag 2, Einsatzstichwort: "Gärten von Wasser befreien". Zwei Tage lang entfernten unsere Einsatzkräfte das Wasser aus sechs Gärten. Das Wasser staute sich im letzten Garten der Siedlung und konnte nicht mehr von alleine ablaufen. Mithilfe von vier Pumpen konnten die sechs Gärten vom Wassers befreit werden. Mit einer Schlauchlänge von 200 Meter, 100 Meter Kabellänge, zwei Notstromaggregaten und vier Pumpen konnten die sechs Gärten vom beräumt werden.

Einsatzauftrag 3: Gemeinsam mit zwei weiteren Ortsverbänden wurden insgesamt 15 Einsatzpunkte abgefahren. Dort konnten die Ortsverbände vereinzelte kleine Einsatzaufträge abarbeiten. Diese fielen sehr unterschiedlich aus: auspumpen eines Kellers, einen Baum aus der Erft holen, mithilfe der Kettensäge einen Zufahrtsweg befreien etc.

Gegen 17:00 Uhr wurde der Heimweg nach Datteln angetreten, sodass alle wohl und munter gegen 20:00 Uhr in Datteln eintrafen. Sichtlich geschafft, aber dennoch mit vielen Glücksgefühlen konnte der Einsatz gegen 20:30 Uhr beendet werden.

Unsere Einsatzkräfte wurden herzlich empfangen und unser Chefkoch Mike Henderson zauberte uns ein tolles und leckeres Abendessen, welches wir sichtlich genossen. Danke dafür!

Wir bedanken uns bei allen Ortsverbänden für die gute Zusammenarbeit. Auch unsere Familien, Freunde und Arbeitgeber sollen nicht zu kurz kommen, denn ohne Euch wäre das alles nicht möglich, also: #Danke #Danke #Danke


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